
Gegenüber erheben sich die Ruhrberge
sehr steil aus dem Tale, fast senkrechte Wände bildend. Die
Hügelkette führt den Namen Hohenstein. Früher das markeneigentum der
Gemeinde Witten Komma ihre Zeit daraus eine herrliche Wald- und
Parkanlage geschaffen, die von dem 1902 errichteten Berger Denkmal
überragt wird. Louis Berger, ein Sohn der Stadt Witten, trat gegen
Ende der 50er Jahre als Direktor in die Firma Berger und Kompanie
ein, aus welcher sich nach und nach das bedeutende Gussstahlwerk
Witten entwickelte. Dem Aufschwung verdammt das Werk der Herstellung
von Gewehrläufen aus Gussstalh, eine bahnbrechende Erfindung auf dem
Gebiete der modernen Feuerwaffentechnik. Später wurde dann auch noch
anderes Kriegsmaterial hergestellt. Als Politiker trat Berger im
alten Abgeordnetenhause besonders für den Ausbau des Eisenbahnnetzes
und die Anlage von Wasserstraßen ein, wie er denn überhaupt in
wirtschaftlichen Fragen als tüchtiger Kenner galt. Das Denkmal, ein
mit Nischen versehener und in eine Spitze auslaufender viereckiger
Turm, ist nach dem Plänen des Architekten Baumgarten-Iserlohn
erbaut. Aus Ruhrkohlensandstein errichtet, erhebt es sich auf einer
breiten Terrasse und schaut weit hinaus in märkisches Land. Die
Vorderseite enthält das Bronzeschild Bergers und die Inschrift:
Louis Berger
Dem treuen Freunde und mutigen
Verfechter seiner Rechte.
Dem allzeit hilfsbereiten Manne. Er richtet von Freunden und
Verehrern
Auf dem Hohenstein erhebt sich ferner
das Wasserwerk der Stadt Witten und der runde Helenenturm.
An die alte Zeit aber erinnert die Sage
von den weißen Jungfrauen auf dem "hogenstaine". Dieselben wandeln
in mondhellen Nächten vom Ufer der Ruhr her den Berg hinauf. Ein
Hirt, der am Wietkamp seine Herde weidete, sah sie dahinschweben.
Zugleich hörte er ein lautes Rasseln, als wenn Ketten über den Boden
schleiften. In seinem Übermut nahm er eine Kuhkette und rasselte
damit. Dabei rief er den Jungfrauen höhnisch zu: "Dat kann ick wohl
bäter". Sofort fielen diese über ihn her und erdrosselten ihn.
Lenhäuser, A.. Klöster, Burgen und feste Häuser an der Ruhr. Von Hohensyburg bis zur Ruhrmündung. Essen 1924
Kreis- und
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