Schloss Steinhausen in Witten-Bommern

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Etwas unterhalb Haus Berge, wo die Ruhr schiffbar wird, erblickt man auf steilen Felsen das

Schloss Steinhausen.

Mit Haus Witten hatte es seit alter Zeit die Bestimmung, den Ruhrübergang an der wichtigen Handelsstraße von Dortmund nach Schwelm und weiter nach Köln zu decken. Es unterliegt keinem Zweifel dass es von denen von Witten erbaut wurde, wie denn schon 1297 ein Bernhard von Witten unter dem Steinhaus als Bürge in einer Urkunde Dietrichs von Volmarstein vorkommt. Da einer seiner Söhne auf Haus Berge, der andere auf Steinhausen wohnte, so ist anzunehmen dass der Vater Steinhausen angelegt hat. 1407 ist Hermann von Witten zum Steinhaus als Gefolgsmann des Grafen Adolf von Kleve-Mark in die Gefangenschaft des Bischofs von Münster geraten. Bald darauf überfiel er einen Zug Dortmunder Kaufleute und schleppte sie in das Burgverlies. Dies hatte eine Fehde mit der mächtigen Stadt Dortmund zur Folge, die 1434 mit 700 Fußknechten, 50 Reitern und 12 Wagen über die Ruhr zogen, Steinhausen berannten und niederrissen. Nichtsdestoweniger plünderte er vier Jahre später wieder Dortmunder Bürger, hatte aber dabei das Unglück, in die Hände seiner Feinde zu fallen, die ihn nur gegen hohes Lösegeld und den Schwur der Urfehde freisetzten. Um 1500 kam Steinhausen durch Heirat an die Staël von Holstein, die auf dem Hartenstein saßen und 1529 das Schloss neu erbauten. Der sehr starke Bergfried wurde von Robert Staël 100 Jahre später aufgeführt. Die Staël von Holstein waren ein weit verbreitetes Rittergeschlecht an der Ruhr und reich begütert. Als märkische Dienstmannen hatten sie im Gefolge ihres Landesherrn mit zwei Pferden zu erscheinen. 1732 war dieses Geschlecht im Mannesstamme erlöschen.

Die letzten weiblichen Mitglieder lebten als Stiftsdamen in Asbeck vermachten das Gut ihrem Vetter Friedrich Christian von Elberfeld der auch den Sattelhof Dahlhausen besaß. Die Familie verkaufte das stark verschuldete Rittergut 1851 an die Holländer Jan Jakob van Bram und Gerrit Vriese. Von diesen kam es 1860 an Dr. den Tex zu Amsterdam und 1892 an den Bauunternehmer Wilhelm Dünkelberg zu Witten, der es noch heute besitzt.

Das Schloss ist restauriert und bildet einen hübschen Wohnsitz. Vom hohen Turm hat man einen weiten Ausblick über das industriereiche Witten und die gesegneten Fluren des märkischen und bergischen Landes. Im Park steht eine uralte Femlinde von 3, 40 m Umfang.

Von Interesse ist, dass 1903 in unmittelbarer Nähe von Steinhausen zwei Urnen gefunden wurden, die römischen Ursprungs sind und wahrscheinlich zur Bestattung der irdischen Überreste eines germanischen Edelings dienten. Dieselben stammen aus der Zeit der ersten christlichen Jahrhunderte und werden heute im Märkischen Museum aufbewahrt.

Lenhäuser, A.. Klöster, Burgen und feste Häuser an der Ruhr. Von Hohensyburg bis zur Ruhrmündung. Essen 1924

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