
Gegenüber schaut aus dem Talgrunde ein
weiß getünchtes, altwestfälisches Bauernhaus inmitten grüner Wiesen
heraus. Es ist die Sollstätte des Rittersitzes
Haus Dönhoff,
dessen Besitzer, schon 1303 genannt,
dem märkischen Uradel entstammen. Sie waren reich begütert und
hatten die Jagd bis nach Breckerfeld hin. Im Wappenschilde führen
die "Dünehove" einen von zwei Lanzen durchbohrten Eberkopf. Um die
Mitte des 14. Jahrhunderts verkaufte Hermann von Dönnhof das, das
Gut und wanderte nach dem fernen Livland aus. Er wurde der
Stammvater der dort und im Preußenlande weit verzweigten Familien
der Dönnhofs, die später in den Reichsgrafenstand erhoben wurden und
am Hofe der Hohenzollern geachtete Stellungen einnahmen. Das Gut an
der Ruhr wurde 1471 von Bernd von der Heyden genannt Rinsch an
Tydemann von Unna und von dessen Witwe 1513 an Caspar von Elberfeld
verkauft. Die Erbtochter Katharina brachte es ihrem Gatten Dietrich
von der Recke zu, der den "Donehoffe" bei Wengern an der Ruhr an die
von Schüren abgab von denen es im 17 Jahrhundert an die von
Ossenbrock kam. Der Große Kurfürst lieh damals von diesen für seine
Kriegsunternehmungen 8000 Taler. Durch Verkauf fiel Dönnhof 1772 an
die von Romberg, die sich aber wenig um das schöne Besitztum
kümmerten, so dass es schnell zurückging. 1816 erstand es der
Rentmeister Dietrich Bußmann, von dem der stark zerstückelte Hof
1841 an den Ober-Berggeschworenen Heinrich Lind abgetreten wurde.
Dieser ließ die dem Einsturz nahen Gebäulichkeiten niederreißen und
das jetzige schmucke Bauernhaus erbauen. An die alte Zeit erinnert
nur noch ein Torbogen über der Fruchtscheune, auf dem einige stark
verwitterte Wappenbilder zu sehen sind.
Wir sind im Gemeindebezirk Wengern.
Schon 1150 muss ein Höriger aus "Wenengeron" an das Kloster zu
Werden Zins zahlen. Für die im Umkreise liegenden Bauernschaften
wurde bereits 1246 eine dem heiligen Liborius geweite Kirche
errichtet, auf deren Grundmauern sich die heutige Kirche erhebt die
mit ihrem reichen Schnitzwerk im Innern für den Altertumsfreund
recht anziehend sein dürfte. Die Gemeinde hat in Kriegszeiten viel
von fremdem Volk zu leiden gehabt und auch sonst manche trüben Tage
gesehen. Eine nach Dönnhof zu liegende Flur führt den Namen Buschei,
auf deren steilen Felsen von Dr. Reese ein festes Haus im Stile der
alten Burghäuser erbaut wurde. Haus Buschei gehört heute der Familie
Hemsot in Witten.
Lenhäuser, A.. Klöster, Burgen und feste Häuser an der Ruhr. Von Hohensyburg bis zur Ruhrmündung. Essen 1924
Kreis- und
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