Das erste
namentlich bekannte Mitglied der Herrscherfamilie Solms ist der 1129 in
einer Urkunde genannte Edelherr Marquard von Solms. Die Familie ist westlich
von Wetzlar begütert und hat ihren Sitz ab 1160 in Burgsolms. Sie hat die
Güter vermutlich aus dem Besitz der Konradiner über die Herren von Merenburg,
die Grafen von Gleiberg und die Luxemburger erhalten. Die seit 1226 als
Grafen bezeichneten Solmser können sich nur unter schweren
Auseinandersetzungen gegen die Landgrafen von Hessen im Osten und den
Nassauern im Westen sowie den Mainzer Bischöfen behaupten.
Schon um 1250 teilt sich das Geschlecht in drei Linien:
-
Solms-Königsberg,
diese Linie erlischt schon 1363 und ihre Güter fallen an Hessen.
-
Solms-Burgsolms,
das sich in den Folgejahren mit der Reichsstadt Wetzlar ständig um die
Vorherrschaft über die "Hohe Straße" einer wichtigen
mittelalterlichen Verbindung von Hessen über Wetzlar nach Köln
streitet. Johann IV. von Solms-Burgsolms gelingt es zwar, sich von
1375 bis 1378 zum Herrn der Stadt Wetzlar zu erheben, doch wird der
Burgsolmser Stammsitz 1384 auf Betreiben Wetzlars von einem Heer des
Rheinischen Städtebundes vollkommen zerstört. Die Linie erlischt
1415 und wird beerbt von der Linie
-
Solms-Braunfels
1418 stirbt der letzte Graf von Falkenstein, aus dessen Erbschaft
Solms-Braunfels Münzenberg, Lich, Wölfersheim, Södel, Hungen,
Laubach und Butzbach erhält. Doch schon 1420 spaltet sich die Linie
Solms-Lich
ab.
Solms-Braunfels
erhält 1471 die kaiserliche Befreiung von fremder Gerichtsbarkeit und
1495 das Bergregal. 1550 wird die Reformation eingeführt und 1571 das
Solmser Landrecht geschaffen, welches in weiten Teilen der Wetterau
Anwendung findet. Durch die Stellung im Wetterauer Grafenverein erhalten
Graf Albrecht I. von Solms-Braunfels und seine Brüder am Ende des 16.
Jahrhunderts einflussreiche Stellungen am pfälzischen Hof in Heidelberg,
wodurch aber das Land im 30-jährigen Krieg schwer zu leiden hat.
Solms Braunfels wird 1602 geteilt in die Linien Solms-Greifenstein,
Solms-Hungen und Solms-Braunfels, die jedoch 1678 wieder mit
Solms-Braunfels vereinigt werden. 1742 wird Solms-Braunfels in den
Reichsfürstenstand erhoben.
1806 fällt Solms-Braunfels teilweise an Nassau und teilweise an
Hessen-Darmstadt. Braunfels kommt 1815 an Preußen.
1945 geht das gesamte Gebiet in Hessen auf.
Solms-Lich später
Solms-Hohensolms, das 1420 von Solms-Braunfels abgespalten wird,
erbt 1492 Kronberger Güter und erlangt 1494 die Befreiung von fremder
Gerichtsbarkeit und 1507 das Bergregal. Seit 1537 gehören der Linie
Herrschaften in Obersächsischen Reichskreis - 1537 Sonnewalde, 1544
Pouch, 1596 Baruth und 1602 Wildenfels.
1562 wird die Reformation eingeführt. 1792 Erhebung in den
Reichsfürstenstand.
1806 fällt Solms-Hohensolms an Hessen-Darmstadt und 1945 an Hessen.
Solms-Laubach
spaltet sich 1548 von der Linie Solms-Lich ab,
1806 fällt es an Hessen-Darmstadt und
1945 an Hessen.
Solms-Rödelheim
spaltet sich von Solms-Laubach 1635 ab und fällt
1806 an Hessen-Darmstadt und damit
1945 an Hessen.
Quellen:
Sante, Wilhelm. Geschichte der Deutschen Länder - Territorien-Ploetz.
Würzburg 1964.
Köbler, Gerhard. Historisches Lexikon der Deutschen Länder. München 1988.
Rupp, Johannes-Peter. Kleine Geschichte der Solmser Lande. Gießen 1989. |
Süd-westlicher Teil
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