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Geschichte des Herzogtums Berg 

In der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts erscheint am Niederrhein ein Geschlecht, das sich nach seiner Stammburg Berge an der Dhün nennt (Altenberg). Sie verfügen über ansehnliche Güter zwischen Sieg und Lippe sowie Vogteirechte der Klöster Werden, Siegburg und Deutz. Das Grafengeschlecht steht in enger Beziehung zum Erzstift Köln, so dass es bis 1255 vier Erzbischöfe stellt. Ein Schwerpunkt der Besitzungen liegt um die Burg Altena im Sauerland. Um 1100 erwarb es Güter aus dem Besitz des Grafen von Werl.

Im Jahre 1133 gibt Adolf von Berge den Stammsitz nebst den dazugehörigen Ländereien an die Zisterzienser, die das Kloster Altenberg errichten. Die neue Stammburg wird nun die Burg über der Wupper, das heutige Schloß Burg.

Schloss Burg an der Wupper Foto Schloss Burg an der Wupper

1160/63 teilen sich die Grafen von Berg in einen rheinischen und einen westfälischen Zweig, nämlich die Grafen von Berg-Altena, die sich 1175 wiederum in die Linie Limburg-Isenburg und Altena spalten. Nach der 1198 erworbenen Burg Mark bei Hamm nennt sich dieses Geschlecht fortan Grafen von der Mark.

Die Grafen von Berg erwerben weitere Gebiete 1176 um Hilden und Haan sowie 1186 um Düsseldorf.

Die rheinische Hauptlinie stirbt im Jahre 1225 aus. Berg gelangt über Irmgard von Berg, die Tochter Adolfs V. an die Grafen von Limburg. Die Beziehungen zum Erzstift Köln verschlechtern sich daraufhin, zumal Berg die rheinischen und die westfälischen Besitzungen des Erzstifts Köln voneinander trennt. Die Konfliktsituation bleibt auch nach der Aufhebung der Personalunion mit Limburg im Jahre 1241. Den Höhepunkt der Auseinandersetzungen bildet der Limburgische Erbfolgestreit mit der Schlacht bei Worringen im Jahre 1288, bei der die Grafen von Berg auf Seiten der Herzöge von Brabant stehen, die Adolf V. das Erbfolgerecht abgekauft hatten.

Ab 1280 ist Düsseldorf Hauptort der Grafschaft.

1348 kommt Berg über Margarete von Berg und Ravensberg an eine Jülicher Nebenlinie, wodurch Ravensberg mit Berg vereinigt wird. Die letzten Enklaven (1355 Hardenberg und 1359 Solingen) werden eingegliedert.

1380 wird Wilhelm II. von Berg durch König Wenzel zum Herzog erhoben. In Wilhelms Regierungszeit fallen einige für Berg gefährliche territoriale Veränderungen. Zu einem die Vereinigung Arnsbergs  1368 mit Kurköln (Herzogtum Westfalen) sowie die 1398 die Vereinigung von Kleve und Mark.

Unter Adolf von Berg wird Jülich mit Berg vereinigt. Trotz der Belehnung mit Geldern durch den Kaiser kann er sich nicht gegen Arnold von Egmond, den Enkel der letzten Jülicherin, nicht durchsetzen, der Geldern an Karl den Kühnen von Burgund im Jahre 1472 verpfändet. Jülich-Berg verkauft Karl daraufhin seine Ansprüche und erwirbt mit dem Geld die Heinsbergischen Lande um Heinsberg und Geilenkirchen.

1496 wird eine Erbunion mit Kleve geschlossen. Maria, die Tochter Wilhelms IV. von Jülich-Berg, heiratet 1510 den Sohn Johanns II. von Kleve.

1511 stirbt Wilhelm IV., wodurch Jülich-Berg über Maria an ihren Mann Johann von Kleve fällt. 1521, nach dem Tode seines Vaters kommt es unter Johann III. von Kleve zur Vereinigung der Länder Kleve-Mark und Jülich-Berg-Ravensberg, wodurch sich der größte Teil der weltlichen Herrschaftsgebiete des heutigen Nordrhein-Westfalens in einer Hand befindet.

Mit dem geisteskranken Johann Wilhelm (1592-1609) stirbt die Klevische Dynastie im Jahre 1609 aus.

Es folgt der Jülich-Klevische Erbfolgestreit in dessen Folge 1614 (endgültig 1666) Berg an das Haus Pfalz-Neuburg fällt.

Von größeren Kampfhandlungen bleibt Berg, wie auch das übrige Rheinland, während 30-jährigen Krieg weitestgehend verschont.

1685 fällt Jülich-Berg an Kurpfalz, womit es ein Nebenland wird. 1777 beerben die bayrischen Wittelsbacher Kurpfalz und somit fällt Berg an Bayern. 

1805/06 kommt Berg an Frankreich, das das Großherzogtum Berg gründet und von Napoleons Schwager Joachim Murat regiert wird. 1809 fällt es praktisch direkt an Frankreich.

1815 kommt Berg an die Preußische Rheinprovinz, die 1946 im Land Nordrhein-Westfalen aufgeht.

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