Die Anfänge der
Nassauer Grafschaften
Die Laurenburger
Grafen erbauen um ca. 1125 eine Burg namens Nassau an der unteren Lahn,
nach der sie sich ab 1159 Grafen von Nassau nennen. Vorfahr ist der
Mainzer Vogt in Siegen namens Ruppert (1079 - 1089). Dessen Sohn
Dudo von Laurenburg beerbt 1122/24 den Grafen von Idstein-Eppstein und
wird 1124 in Weilburg Vogt des Hochstifts Worms mit dem lange um die
Rechte an der Burg Nassau gerungen wird. Der Streit kann erst beigelegt
werden, nachdem der Trierer Erzbischof durch den Tausch eines Hofes im
Nahegau die Burg erlangt hat und sie der Gräfin Beatrix von Laurenburg
und deren Söhnen übergibt, nachdem diese auf ihre Eigentumsrechte an der
Burg verzichtet und 150 Mark gezahlt haben. Der erste urkundlich
erwähnte Graf von Nassau ist Heinrich I. (1160 - 1167).
Um 1160 erwerben die Nassauer zusammen mit den Grafen von Katzenelnbogen
umfangreichen Besitz von den Grafen von Isenburg. In der Folge können
sie ihre Besitzungen im Gebiet zwischen Main, Rhein, Sieg und der
Wetterau ausdehnen, den sie durch die guten Beziehungen zu den Staufern
auch festigen können. Wegen des umfangreichen Besitzes wird der Graf
Heinrich II. (1198 - 1247) auch der Reiche genannt. Nach seinem Tod
verwalten seine Söhne Otto und Walram die Grafschaft zunächst
gemeinschaftlich. Doch am 16.12.1255 teilen die Brüder die Grafschaft
entlang der Lahn in eine nördliche Hälfte, die Otto erhält und eine
südliche, die an Walram fällt. Gemeinsam bleiben den Brüdern die Burg
Nassau, der Einrich zwischen unterer Lahn und Taunus, die Laurenburg,
die Pfandschaften und Lehen. In der
Folgezeit kommt es zu zahlreichen weiteren Teilungen im Hause Nassau mit
der
Ottonischen (jüngeren) und der
Walramischen (älteren) Linie.
Quellen: Sante, Wilhelm. Geschichte der
Deutschen Länder - Territorien-Ploetz. Würzburg 1964. Köbler,
Gerhard. Historisches Lexikon der Deutschen Länder. München 1988 |