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Geschichte der Grafschaft Mark

Im Jahre 1160 spalten sich die Grafen von der Mark von den Grafen von Berg ab. Diese sind am Niederrhein seit dem 11. Jahrhundert begütert und haben ihren Stammsitz Berg an der Dhün. Sie verfügten über ansehnliche Güter zwischen Sieg und Lippe sowie Vogteirechte der Klöster Werden, Siegburg und Deutz.

Um 1100 erwirbt es Güter aus dem Besitz des Grafen von Werl. Seit 1133 ist Burg an der Wupper der Hauptsitz des Grafengeschlechts.

1160/63 teilen sich die Grafen von Berg in einen rheinischen und einen westfälischen Zweig, nämlich die Grafen von Berg-Altena, die sich 1175 wiederum in die Linie Limburg-Isenburg und Altena spalten. 

Burg Altena Foto der Burg Altena

Nach der 1198 erworbenen Burg Mark bei Hamm nennt sich das Geschlecht fortan Grafen von der Mark.

Die Isenburger Linie, die sich nach der 1216 erworbenen gleichnamigen Feste an der Ruhr nennt, erhält die Stiftsvogteien von Essen und Werden. Friedrich von Isenburg wird zum Führer des westfälischen Fürstenbundes gegen den Erzbischof von Köln, Engelbert von Berg, der den Isenburgern ihre Machtgrundlagen streitig macht. Im Jahre 1225 läßt Friedrich den Erzbischof ermorden, weshalb er 1226 hingerichtet wird.

Sein Vetter Adolf I. von Altena lehnt sich eng an die Kölner Bischöfe an und erhält große Teile des ehemaligen Isenburgischen Besitzes. Den Isenburgern bleibt nur die Grafschaft Limburg.

Adolf I. erbaut die Stadt Hamm (1226) und die Burg Blankenstein (1227). In der Folgezeit kommt es wieder zu Auseinandersetzungen mit den Kölner Erzbischöfen. Einer der Hauptstreitpunkte ist das Befestigungsrecht. Eberhard II. muß die Kölner herzögliche Oberhoheit anerkennen und die Mauern von Kamen und Iserlohn abreißen. 1282 wird das Gebiet zwischen der oberen Emscher und der Ruhr erworben, wodurch die Verbindung zwischen den Gebieten am Hellweg und im Sauerland hergestellt wird. Nach der Schlacht von Worringen (1288) erlangen die Grafen 1289 das uneingeschränkte Befestigungsrecht. 1290 wird Eberhard Pfandherr über die 4 Reichshöfe um Dortmund, 1292 erhält er die Essener Vogteirechte vom König.1318 erwerben die Märker die Herrschaft Ardey nach dem Erlöschen der Edelherren von Ardey.

Die 1287 pfandweise erhaltene saynsche Grafschaft sowie Gerechtsame im Raum Gummersbach führen 1301 zur Gründung des Amtes Neustadt.

Am Anfang des 14. Jahrhunderts kommt es zu langjährigen Kämpfen mit Münster um märkische Grafschaftsrechte nördlich der Lippe. In der von 1308 bis 1324 im Bunde mit Köln gegen Eberhard II. geführten Fehde kommt es 1324 zur Gefangennahme des Bischofs bei Methler. 1324 wird den Kölnern die Burg Volmarstein mit der gleichnamigen Freigrafschaft abgenommen.

Engelbert III. (1347-1391) muß zunächst Erbansprüche seines Oheims Eberhard (Stammvater der Herzöge von Arenberg) abwehren, bevor er sich, ab 1352, gegen Arnsberg. 1365/67 kann er seine Ansprüche auf die Lande Fredeburg und Bilstein erfolgreich durchsetzen. Köln erwirbt 1368 die Grafschaft Arnsberg und gliedert sie in sein Herzogtum Westfalen ein. Dies wird von Engelbert geduldet, da er die Erbansprüche seines Bruders Adolf, der die klevische Erbtochter geheiratet hat, nicht gefährden will. Köln muß 1392 seine Ansprüche auf verbliebene Besitzungen im märkischen Gebiet 1392 endgültig fallen lassen.

Die sich stetig verschlechternden Beziehungen zu der Reichsstadt Dortmund gipfeln 1388/89 in der großen Dortmunder Fehde.

1398 kommt es zur Vereinigung der Grafschaft Mark mit dem 1417 zum Herzogtum erhobenen Kleve unter Adolf IV. (Adolf II. von Kleve). Dessen Bruder Gerhard erhebt Ansprüche auf Mark. Diese werden durch den Erzbischof von Köln, Dietrich von Moers unterstützt. 1413 erhält er zunächst rheinischen Besitz und Sauerländer Burgen, 1420 Stadt und Amt Hamm und 1425/37 fast 2/3 der Grafschaft Mark auf Lebenszeit.

Herzog Adolf überträgt seinen Anteil 1444 seinem Sohn Johann, der 1456 auch die Mitregentschaft in Gerhards Teil erhält. Bei der 1444 ausgelösten Soester Fehde stehen sich Köln, verbündet mit Dortmund sowie den Stiften Paderborn und Münster, auf der einen und Mark mit dem Verbündeten Bernhard VII. von der Lippe auf der anderen Seite gegenüber. Bernhard erhält deshalb die halbe Erbherrschaft Lippstadt. Diese Samtherrschaft bleibt bis zum Jahre 1850 bestehen.

Durch den Schiedsspruch von Maastricht (1449) erhält Kleve-Mark Soest und die Soester Börde sowie Xanten, wodurch Soest seine innere Freiheit bewahren kann, jedoch vom Umland abgeschnitten wird, was sich auf Dauer nachteilig auswirkt. Im Gegenzug behält Köln Bilstein und Fredeburg.

Seit 1461 werden Kleve und Mark gemeinsam verwaltet. 1510 heiratet der Klevische Thronerbe die Tochter des letzten Herzog von Jülich-Berg, was 1521 zur Vereinigung von Kleve-Mark mit Jülich-Berg-Ravensberg führt.

Die Reformation beginnt in Lippstadt im Jahre 1524, bis 1550 hat sich die Reformation auch auf dem Lande durchgesetzt. 1561 wird die erste reformierte Gemeinde in der Grafschaft Mark in Hamm durch Holländische Flüchtlinge gegründet. Die zum Ende der Regierungszeit Herzog Wilhelms (1539-1592) und während der Regierung Johann Wilhelms (1592-1609) geförderte Gegenreformation wird durch die Stände verhindert. 1611/12 finden erste Synoden in Unna statt.

Nach dem Aussterben des Hauses Kleve kommt es zum Klevischen Erbfolgestreit zwischen Brandenburg und Pfalz-Neuburgs. Zunächst wird eine gemeinsame Verwaltung der Gebiete angestrebt. Im Erbvergleich des Jahres 1666 fällt Mark zusammen mit Kleve und Ravensberg an Brandenburg. Schon 1609 hatten sich die Märkischen Stände in Wickede für Brandenburg ausgesprochen.  1614/21 wird dem Grafen Adam von Schwarzberg das Amt Neustadt geschenkt und zur eigenen Herrschaft (Gimborn-Neustadt) erhoben. 1630 wird es von Mark getrennt.

Während des 30-jährigen Kriegs wird die Neutralität Marks von den Krieg führenden Parteien ignoriert. Insbesondere die Hellwegzone hat unter andauernden Durchzügen zu leiden. Erst nachdem Brandenburg ein eigenes Heer aufgestellt hat, räumen die Kriegsparteien 1644 die Grafschaft Mark bis auf Hamm und Lippstadt.

Seit der Mitte des 18. Jahrhundert wird die das Eisen verarbeitende Gewerbe stark gefördert und es kommt in der Folge zu einer zunehmenden Industrialisierung. Ab 1784 ist das gewerbereiche märkische Sauerland wegen der drohenden Abwanderung von der Aushebung befreit.

1807 wird Mark an Frankreich abgetreten und 1808 dem Großherzogtum Berg zugeschlagen. 1815 kommt es zurück an Preußen und wird Teil der Provinz Westfalen.

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